Kräuter-Kombucha (Kombucha-Ansatz mit Kräutertees)

Kräuter-Kombucha herzustellen, ist ganz leicht, wenn man einige Grundregeln beherzigt

Kombucha aus Kräutertee zu brauen, ist viel leichter als viele denken. Zwar wird Kombucha schon immer traditionell mit schwarzem und grünem Tee angesetzt und fermentiert (hier die Anleitung für die klassische Kombucha-Herstellung). Deshalb wächst der Kombucha-Pilz in Schwarztee und Grüntee auch am sichersten und einfachsten. Trotzdem gibt es viele Gründe, Kombucha auch einmal mit Kräutertee herzustellen. Viele Kombucha-Freunde möchten auf das Koffein im normalen Tee verzichten und ihren Kombucha auch abends genießen können. Andere haben einfach Lust auf neue Aromen und spannende Kompositionen, die sie ausprobieren wollen. Oder aber – last but not least - sie legen Wert auf die wertvollen, heilkräftigen und wohltuenden Inhaltsstoffe der verschiedenen Kräuter.

Aber welche Kräutertees und -mischungen sind für Kombucha geeignet und welche schaden eurem Scoby (Kombucha-Pilz)? Wer sich das riesige Sortiment an Kräutertees selbst in einem kleineren Supermarkt anschaut, verliert schnell den Überblick und lässt im Zweifel lieber die Finger von Kombucha-Experimenten mit Kräutern. Aber keine Angst! Auch in reinen Kräutertees wächst der Kombucha-Teepilz. Wer ein paar wichtige Grundregeln beherzigt, dem sollte echter Kräuter-Kombucha auch gut gelingen. Hier sind die wichtigsten Punkte, die ihr beachten solltet:

 

Die Auswahl an Kräutertees für die Kombucha-Herstellung ist riesig

1. Keine Kräuter mit einem hohen Gehalt an ätherischen Ölen verwenden!
Stark duftende, ätherische Öle hemmen oft die Gärung eurer Kombucha-Kultur. Verzichten solltet ihr daher auf Pfefferminze und andere Minzsorten, auf Orangenschalen, Zitronenschalen, Ingwer, Salbei, Kamille, Anis und Kümmel. Vor allem was Minze angeht, ist das ein ganz schönes Ärgernis, denn kaum eine Kräutermischung kommt ohne sie aus. Wegen ihres frischen und angenehm süßlichen Geschmacks und weil sie in großen Mengen überall angebaut werden kann, setzen Hersteller den meisten Kräutertees Minze zu. Das schränkt die Auswahl an Tees leider deutlich ein. Beim Verzicht müsst ihr aber auch nicht päpstlicher als der Papst sein: ein kleinerer Anteil an Minze geht meist in Ordnung. Minze und stark ätherische Zutaten sollten bloß nicht an erster Stelle stehen. Wenn die oben aufgeführten Zutaten erst an dritter oder vierter Stelle der Zutatenliste auftauchen, dann klappt es in der Regel auch mit dem Kombucha.

2. Künstliche Aromen meiden!
Viele Kräutermischungen großer Anbieter werden leider mit künstlichen Aromen aufgepeppt und dann unter den abenteuerlichsten Fantasienamen verkauft. Viele Freunde von Kräutertees glauben, dass sie sich etwas Gutes tun, während sie ihren Teeaufguss in Wahrheit aus austauschbaren, eher minderwertigen und geschmacklosen Kräutern herstellen. Der intensive Geschmack (von „Tropenfeuer“ über „Weihnachtspunsch“ bis „Apfelstrudel“) stammt praktisch ausschließlich von den zugesetzten künstlichen Aromen. Auch zugesetzte Apfelstücke und farbige Blüten haben oft eher dekorative als eine geschmackliche oder gar gesundheitliche Funktion. Böse Zungen behaupten, dass man statt der verwendeten Kräuter genauso gut Holzspäne aufbrühen könnte, die vorher mit den künstlichen Aromen versetzt wurden. Viele der künstlichen Aromen sind außerdem gesundheitlich nicht unumstritten. Auch wenn sie nicht direkt schädlich sind, stehen doch viele in Verdacht, negative Auswirkungen auf das Mikrobiom und den Magen-Darmtrakt zu haben. Auch Kombucha mag viele der künstlichen Aromen nicht und reagiert mit Wachstumshemmungen auf die fremden chemischen Substanzen. Selbst wenn Kombucha manche dieser Aromen verträgt – die künstlichen Aromen sind eher penetrant, und nach unserer Meinung schmecken diese Teemischungen nach wenig anderem. Der genauere Blick auf die Zutatenliste lohnt sich also auch hier, um künstliche Aromen zu vermeiden. Wenn in der Zutatenliste „Aroma“ aufgeführt ist (ohne den Zusatz „natürliches“), dann solltet ihr für euren Kombucha besser eine andere Mischung auswählen.

 

Für den Kombucha-Ansatz mit Kräutern sollten nur gut getrocknete Kräuter verwendet werden

3. Nur gut getrocknete Kräuter verwenden und Kräutertees immer mit kochendem Wasser aufbrühen!
Egal ob gekauft oder selbst gesammelt, egal ob Kräutermischung oder ein einzelnes Kraut – ihr solltet immer nur gut getrocknete Kräuter für euren Kombucha verwenden. Frische Kräuter sind leider mit vielen Mikrosporen belastet. Auf den Blättern finden sich lebende Hefen und Bakterien. Selbst wenn man die frischen Kräuter mit kochendem Wasser aufgießt, kommt es anschließend schnell zur Verunreinigung eures Kombucha-Scobys. Die Vorsichtsmaßnahme gilt allerdings auch für getrocknete Kräuter: Kombucha sollte immer mit Kräutertee zubereitet werden, der zuvor richtig sprudelnd gekocht hat, wenigstens für 20-30 Sekunden.

4. Beobachtet euren Kombucha-Ansatz mit Kräutern genau!
Vor allem, wenn man eine Kräutermischung zum ersten Mal verwendet, sollte man einen kritischen Blick auf den Ansatz werfen. Manchmal stellt der Kombucha-Pilz in Kräutertees das Wachstum ein. Zur Sicherheit, falls der Kombucha eure Kräutermischung nicht verträgt, solltet ihr also ein kleines Stückchen Teepilz in einem Glas mit Schwarz- oder Grüntee als Reserve weiterwachsen lassen. Falls der Scoby in der Kräuterlösung nicht mehr gedeiht, könnt ihr einfach zur "normalen" Kultur zurückkehren, ohne euch gleich einen neuen Kombucha besorgen zu müssen. Eine sehr gute Möglichkeit ist auch, die Kräutermischungen mit 20 bis 50 % Schwarz- oder Grüntee zu mischen, da diese immer noch die beste Nährlösung für den Teepilz bilden. Dann gibt es sehr selten Probleme mit dem Wachstum.

Das waren auch schon die wichtigsten Punkte, die ihr beachten solltet. Die Herstellung von Kräuter-Kombucha funktioniert im Prinzip wie alle anderen Kombucha-Ansätze auch:

 

Kombucha aus Kräutern selber brauen, ist einfacher als viele denken
Die Zutaten für Kräuter-Kombucha (Grundrezept):

 

Und so geht's:
  1. Für einen Liter Kräutertee braucht man, je nach gewünschter Stärke, rund 8-12g getrocknete Kräuter, die man mit sprudelnd kochendem Wasser aufgießt und rund 12 Minuten ziehen lässt.
  2. Den Zucker im noch heißen Kräutertee auflösen und dann auf Zimmertemperatur abkühlen lassen.
  3. Anschließend setzt man den Kräutertee mit einem Kombucha Scoby und der Ansatzflüssigkeit an, so wie es auf unserer Seite mit dem Kombucha-Grundrezept beschrieben wird. Nach 8-14 Tagen ist das Getränk fertig fermentiert.

 

Wer Spaß daran hat, selbst Mischungen herzustellen, kann Kräutertees für die Kombucha-Herstellung natürlich auch selber mischen.

Um euch die Auswahl eurer Kräuter zu erleichtern, haben wir noch einige Empfehlungen für euch. Wer fertige Kräutermischungen verwenden möchte, kann diese im Einzelhandel finden oder im Internet bestellen.

Sehr empfehlenswert sind drei Kräuterteemischungen, die ihr bei dem Online-Händler Tea House bekommt (www.teahouse.de). Der Online-Händler für Tee aller Art führt ein liebevoll zusammengestelltes Sortiment mit vielen Entdeckungen und Raritäten (natürlich auch, was Schwarztees und Grüntees betrifft - ein Blick in den Shop lohnt sich immer). Für das Kombucha-Brauen hat es uns besonders die Kräutermischung „Gipfelblick“ angetan:

Gipfelblick
Zutaten: Fenchel, Hagebuttenschalen, Anis, Brombeerblätter, Apfelstücke, Verbenenkraut, Quendelkraut, Hauhechelwurzel, Kornblumenblüten, Alpenfrauenmantelkraut, Bergsalbeiblätter, Eibischblätter, Goldrutenkraut, Enzianwurzel

Genauso gut und lecker wird euer Kombucha auch mit folgenden Mischungen, die ihr bei Tea House bekommt:

Almkräuter
Zutaten: Brennnesselblätter, Spitzwegerich, Zitronenverbene, Kamillenblüten, Rosa Pfeffer, Himbeerblätter, Apfelminze, Lavendelblüten

Bergkräuter
Zutaten: Zitronenmelisse, Anis, Koriander, Thymian, Spitzwegerich, Apfelminze


Wenn ihr stattdessen lieber im Einzelhandel stöbern wollt, findet ihr beispielsweise in dm-Drogerie-Märkten gute Kräutertees. Zwei Empfehlungen von uns:

dm - Das gesunde Plus „Ruhe und Gelassenheit“
Zutaten: Zitronenmelisse, Rooibos, Honigbusch, Brombeerblätter, Kamille, Krause Minze, Passionsblumenkraut, Lavendelblüten

dm – Bio Bergkräuter Tee
Zutaten: Grünhafer, Melisse, Pfefferminze, Holunderblüten, Orangenblüttenblätter, Schafgarbe, Apfelminze, Brombeerblätter


Wie ihr seht, wiederholen sich viele der verwendeten Kräuter immer wieder in den verschiedensten Kombinationen. Wer Spaß daran hat, selbst Mischungen herzustellen, kann Kräutertees natürlich auch selber mischen. Alle Kräuter, die in den folgenden Mischungen aufgeführt sind, könnt Ihr sehr gut für eigene Mischungen kombinieren und haben sich in der Praxis mit Kombucha bewährt.

Kräutermischung 1
Zutaten: Hagebuttenschalen, Brennesselblätter und grüner Tee zu gleichen Teilen gemischt

Kräutermischung 2
Zutaten: Schafgarbe, Brennesselblätter, Vogelmiere, Löwenzahn, Waldmeister und Dost zu gleichen Teilen gemischt

Kräutermischung 3
Zutaten: Brombeerblätter, Himbeerblätter, schwarze Johannisbeerblätter und Walderdbeerblätter zu gleichen Teilen gemischt

Kräutermischung 4
Zutaten: 1 Teil Bärlapp, 1 Teil Brennessel, 2 Teile Löwenzahn, 3 Teile Schafgarbe

Kräutermischung 5
Zutaten: Schafgarbe, Löwenzahn, Himbeerblätter, Brennessel und Holunderblüten zu gleichen Teilen gemischt

 

 

Kräuter-Kombucha - Kombucha mit Kräutertee selber machen

 

  • Beschreibung: So stellst du Kräuter-Kombucha her
  • Gericht: Getränke, Küche: Asien
  • Schlagworte: Kombucha, Kräutertee, Kombucha selber machen, Kräuter, Kombucha-Pilz, Kombucha-Ansatz, koffeinfreier Kombucha, Fermentation, Vegan, Vegetarisch
  • Zubereitungszeit: 25 Minuten , Fermentationszeit: 10 Tage
  • Portionen: 5 Portionen, Nährwert (in Kcal): 220 (ca.),
  • Autor: , Veröffentlicht am:

 

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